Der Rundwanderweg ist mit der gelben Wegführungsmarke R4 und mit Hinweisschildern „Historischer Grenzweg“ gekennzeichnet.
War ursprünglich der Harz, und damit auch das Ramberggebiet zwischen Bode- und Selketal königliches Krongut der deutschen Könige und Kaiser, also Reichsbannforst, so teilten sich im späteren Mittelalter den Ostharz die Länder Preußen, Braunschweig und Anhalt. Aus dieser Zeit des 15. Und 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert wurden immer wieder bestehende Grenzen mit Grenzsteinen und tief gezogenen Gräben markiert bzw. zwischen den Ländern neu festgelegt und markiert bzw. zwischen den Ländern neu festgelegt und markiert. Den historisch interessierten Wanderer macht der „Historische Grenzweg“ mit einigen erhaltenen Zeugnisse aus dieser Zeit bekannt.
Ausgangspunkt und Zielpunkt des Rundwanderweges R4 ist der Parkplatz „Ramberg“ an der Straßengabelung Friedrichsbrunn, Bad Suderode, Thale, Viktorshöhe (580 m). Gemeinsam mit dem „Ramberg Höhenweg“ R5 folgt der R4 der Straße in Richtung Viktorshöhe. Nach ca. 200 Metern an einem Gebäude am Wegeners Kopf erreicht ein alter Grenzweg, der „alte Gernröder Weg“ die Waldstraße. Hier findet sich rechts der Straße aus Granit der erste, ca. 60 cm hohe Grenzstein. Nach weiteren 100 Metern verlässt der Grenzweg die Viktorshöher Waldstraßenach rechts in den Wald (Hinweisschild). Links und rechts entlang des Waldweges stehen nun mehrere granitene Grenzsteine. Sie wurden in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts an dieser Grenze aufgestellt. Die Grenzsteine tragen eingemeißelt die Buchstaben A (für Anhalt) auf der einen, den Buchstaben K (?) und die Nummer des Steins auf der anderen Seite. Nach mehreren hundert Metern erreicht der R4 einen schneisenartigen Weg, die Trinkwassertasse vom Hochbehälter Friedrichsbrunn nach Harzgerode. Der Wanderweg folgt dieser Trasse weiter nach links gemeinsam mit dem Rundwanderwegzeichen R5 und dem Zielwanderwegzeichen rotes liegendes Kreuz, entlang eines mittleren Fichtenbestandes. Vor einem überalten Rotbuchenbestand erreicht der R4 den „Bergrat-Müllerweg“ in Richtung Bergrat-Müllerteich-Viktorshöhe. Hier verlässt der R4 gemeinsam mit den anderen Wanderwegen die Trasse erneut nach links.
Der naturinteressierte Wanderer findet auf diesem Wegabschnitt in dem alten Rotbuchenbestand mehrere abgestorbene Bäume mit den Spuren der eifrigen Arbeit verschiedener Spechtarten und zuweilen ist das „Trommeln“ oder „lachen“ der Spechte zu hören. Der R4 führt weiter durch einen reizvollen mittleren Lärchen- und Fichtenbestand und dort, wo aus dem „Müllers Bruch“ von den Birkenköpfen das Wasser aus der Erde tritt, müssen morastige Stellen überquert werden. Nach wenigen hundert Metern erreicht man den Bergrat-Müllerteich (Bergrat Müller aus Gernrode war ein bedeutender Bergbau-Fachmann des 18. Jahrhunderts) und einen aufgelassenen Steinbruch mit Schutzhütte. Unmittelbar am Damm dieses für den Bergbau im oberen Friedenstal 1737 von Bergrat Müller angelegten Teiches (hier endet der Bergrat-Müllerweg), steht ein historischer Wegstein (1754). In Sandstein eingemeißelt wurden die Buchstaben GRF (Großer Ramberg Forst), die Bezeichnung „Ramberg“ und „Kirchstieg“. Damit kennzeichnet dieser Wegstein (1764) einen im Mittelalter von Kirchgängern benutzen Weg aus umliegenden Dörfern (heute Wüstungen), zur ehemalige Kirche des Dorfes Bischoferode, unterhalb der Viktorshöhe (heute Wüstung).
Der Rundwanderweg R4 zieht sich weiter über den Damm des Waldteiches und erreicht nach ca. 150 Metern eine der ältesten Harzquerstraßen des frühen Mittelalters. Vor mehr als 1000 Jahren verband diese alte Reichs-Heer- und Handelsstraße Quedlinburg, nördlich des Harzes mit den im Südharz gelegenen Siedlungen. Auf diesem Abschnitt der Waldstraße verlief jahrhundertlang eine der ältesten Grenzen des Harzes gekennzeichnet durch Grenzsteine und teilweise im Wlad an der Straße tief eingebrachte doppelte Grenzgräben.
Ende des 16. Jahrhunderts fiel, der bis dahin Regensteinische Besitz des Rambergschen Waldgebietes an den Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599). In die gleiche Zeit fällt auch die anhaltinische Teilung des Harzbezirkes, so dass dieses Gebiet an die Anhalt-Bernburger Linie fiel. Diese geschichtlichen Ereignisse führten dazu, die neuen Verhältnisse durch eine sichtbare Grenzmarkierung zu unterstreichen. Mit großem finanziellen Aufwand erfolgt im Jahre 1603 des Setzen kunstvoll Grenzsteine sind am Rundwanderweg R4 erhalten und stehen als Bodendenkmal unter Schutz. Ein gut erhaltener Grenzstein aus dieser Zeit steht gegenüber vom Eingang zur Gaststätte „Märchenwald“.
Eine Betrachtung dieser historisch und künstlerisch wertvollen Grenzsteine lohnt sich unbedingt, da sie in dieser Form einmalig für das gesamte Ostharzgebiet sind. Sie tragen auf der Vorder- und Rückseite deutlich erkennbar die Jahreszahl 1603. Die der Straße zugewandte Seite zeigt bildhauerisch herausgearbeitet, das gespaltene Wappen der Askanier mit halben brandenburgischen Adler links und den fünf Querbalken mit dem sächsischen Rautenkranz rechts. Darunter die Jahreszahl 1603 und meist im Erdreich verborgen das eingemeißelte Wort „Anhalt““. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ebenfalls als Relief herausgearbeitet das braunschweigische Wappen mit den zwei Braunschweig-Wolfenbüttler Leoparden, darunter die Jahreszahl 1603 und auch hier meist im Erreich verborgen das auf das braunschweigische Gebiet hindeutende Wort „Braunschweig“.
Der R4 folgt dieser historischen Heer- und Handelsstraße über eine Anhöhe, dann weiter bergab in Richtung Kleines Uhlenbachtal mit der derzeitigen Talsperre Gondelteich. Rund 100 Meter nach Überschreiten der Anhöhe befindet sich rechter Hand ein weiterer historischer Grenzstein und in seiner unmittelbaren Nähe der Kontrollpunkt des R4 mit Stempelkasten.
Kurz vor dem Erreichen der Talsperre Gondelteich biegt der R4 nach rechts in ein Waldstück a und verlässt an dieser Stelle über den historischen Grenzgraben die Waldstraße. Links befindet sich ein weiterer historischer Grenzstein von 1603. Von Bedeutung sind hier mehrere im 19. Jahrhundert aufgestellte granitene Grenzsteine mit den eingemeißelten Buchstaben P für Preußen und A für Anhalt.
Nach Überschreiten des historischen Grenzgrabens führt der R4 in einem Waldstück weiter nach rechts (Markierung beachten). Nach ca. 150 Metern biegt der Rundwanderweg scharf nach links ab in Richtung Gondelteich. Am Nordufer des Gondelteiches wird ein grill- und Feuerplatz und eine Schutzhütte „Am Gondelteich“ erreicht. Nach wenigen Schritten überquert der R4 einen kleinen Bach und folgt nun nach rechts dem Bachlauf durch das geschützte Feuchtbiotop „Trollblumenwiesen“ vorbei an den Ruhebänken „Zu den drei Eichen“ Richtung Friedrichsbrunn. Nach Erreichen des ersten Hauses biegt der R4 rechts ab und folgt einer Straße hinter den Häusern, immer bergan durch die Infangwiesen zum ausgangs- und Zielpunkt des Rundwanderweges R4 dem Parkplatz „Ramberg“.