Die Wegführung wird mit Hinweisschildern „Köhlerhüttenweg“ gekennzeichnet.
Rundwanderweg „Köhlerhüttenweg“ (ca. 8,5 km)
Der „Köhlerhüttenweg“ ergänz als Schaupfad für Köhlerhandwerk, Forstwirtschaft und Altbergbau die Friedrichsbrunner Rundwanderwege. Damit erschließt er neue Erlebnisbereiche der näheren Umgebung von Friedrichsbrunn. Die Wegführung wird mit Hinweisschildern „Köhlerhüttenweg“ und Wegführungsmarken (10 x 10 cm) mit symbolisierter Köhlerhütte (braun) gekennzeichnet. Sein Verlauf führt durch unterschiedliche Laub- und Nadelwaldbestände, vorbei an Altbergbaugebieten (Taubentränke, oberes Tiefenbachtal, Schlackenborn) ehemaligen Meilenstellen und drei vom Harzklub Zweigverein Friedrichsbrunn 1997, 1998 und 2001 errichteten, für den Ostharz typischen Köhlerhütten.
Von der Ortsmitte (zentraler Schilderbaum) durch die Waldstraße wird der Ausgangs- und Zielpunkt des „Köhlerhüttenweges“, der Schützenplatz erreicht 8540 m). Von hier folgt der Wanderweg gemeinsam mit anderen Zielwanderwegen (Hexentanzplatz, Georgshöhe, Pfeildenkmal, Treseburg weißer Hirsch) der bald leicht ansteigenden alten Thalenser Waldstraße bis zu einer Sitzgruppe. Der „Köhlerhüttenweg“ und die Zielwanderwege verlassen die Waldstraße nach links. Nach ca. 200 Metern überquert man auf einer Holzbrücke den Bach an der Taubentränke, einem ehemaligen Altbergbaugebiet. Hier erreicht man die erste Köhlerhütte. Der Name für dieses Quellgebiet nimmt Bezug auf die hier vorkommenden Wildtaubenarten (Hohltaube, Ringeltaube), die häufig zum Trinken diese Wasserstelle aufsuchen.
Ca. 50 Meter rechts vom Wanderweg befinden sich mehrere Bingen, die an den Oberflächenabbau von Brauneisenerz erinnern. Wann die Erschließung dieses Bergbaugebietes mit den Schächten „Anna“, „Prinz Karl“ und der Grube „Friedrich Wilhelm“ erfolgte, ist nicht bekannt. Der ehemalige Erztief- und Tagebau der Grube „Anna“ wurde 1832 eingestellt. Ein erneuter Aufschluss der Gruben „Prinz Karl“ und „Friedrich Wilhelm“ 1938 wurde infolge geringen Erzvorkommens wieder eingestellt.
Zurückgekehrt zum Wanderweg, folgt dieser steil bergan einem tief ausgefahrenen Hohlweg (alter Transportweg für Holz, Holzkohle und Erze). Nach wenigen Minuten erreicht man eine Wegkreuzung mit der gekennzeichneten „Bummerstammbuche“, die ihren Namen nach einer alten Friedrichsbrunner Legende erhielt.
Der „Köhlerhüttenweg“ verlässt hier die Zielwanderwege halb links (Hinweisschild) und führt durch mittleren Rotbuchenbestand und Altfichtenbestand dem „Zehn Pfennig Weg“ entlang. Nach wenigen hundert Metern trifft man auf einen alten, tief eingegrabenen Hohlweg. Diesem Hohlweg folgt man nach links bergab und hält sich an einer Weggabelung erneut nach links bis man ein kleines Tal erreicht. Hier wendet man sich nach rechts (Hinweisschild) und folgt dem Weg talwärts vorbei am „Karpfenteich“. Nach Überquerung des Baches erreicht der „Köhlerhüttenweg“ eine tief eingeschnittene talwärts führende Waldstraße, die siebenmal den Bach überquer („Siebenwasserweg“. An dieser Stelle ist der Zielwanderweg Friedrichsbrunn-Tiefenbachtal-Treseburg (Markierung gelber Strich) erreicht. Unterschiedlich alter Fichtenbestand, von der Schonung bis zum Hochwald, Schwarzerlen im BachBereich und Rotbuchen begleiten den Weg talwärts über 7 Brücken vorbei an noch erkennbaren alten Meilerstellen (Stempelkasten), bis man die Waldstraße Allrode-Adlereiche-Tiefenbachtal erreicht. Während talwärts eine Waldstraße nach Treseburg führt (ca. 3 km) folgt führt „Köhlerhüttenweg“ links über die Bachbrücke der Waldstraße Richtung Adlereiche-Allrode.
Hier am Tiefenbach beginnt das Altbergbaugebiet des Tiefenbachtales. Bis 1861 wurden in der Grube „Glückauf Tiefenbach“ mit den Schächten „Johanna“ und „Max“ Kupfererze, Schwefelkies, Magnetkies, Bleiglanz und sogar Gold gewonnen. Folgt man der Tiefenbachtalstraße, kann man bald rechts hinter der Schutzhütte die Schachtlöcher, Entwässerungs-, Wasserkunstgräben sowie eine große und eine kleine Radstube erkennen.
Zurückgekehrt zum „Köhlerhüttenweg“ erreicht man nach ca. 150 Metern an einem historischen Harzklubstein eine Sitzgruppe unterhalb des Schlackenbornteiches und den „Berg- und Tälerweg“ R2. Der „Köhlerhüttenweg“ führt rechts die Waldstraße bergan Richtung Adlereiche-Allrode (R2). Während rechts der Fichten bestandene Hang des Klobenberges bis zur Waldstraße reicht, begleitet linker Hand den Wanderweg ein kleines unter Naturschutz stehendes Wiesental. Je nach Jahreszeit blühen unterschiedliche, geschützte Blumen (Märzenbecher, Trollblumen, Orchideen, Arnika, Lichtnelken, Fingerhut usw.).
Nach kurzer Zeit erreicht man unmittelbar am Stempelkasten des R2 eine dendrologische Besonderheit, die Warzenficht, im Volksmund Zitzenfichte genannt. Sie besitzt Brustwarzen ähnliche Astansätze unmittelbar am Stamm.
Nach ca. 250 Metern weitet sich das Tal und der „Köhlerhüttenweg“ erreicht mit der westlichen Schlackenbornwiese eine harztypische Waldwiese, eine Sitzgruppe und die 1988 vom Harzklub Zweigverein Friedrichsbrunn errichtete „Große Köhlerhütten“. Diese Köhlerhütte wurde an einer für frühere Zeiten typischen Stelle, dem Kohlenhai inmitten ausgedehnter Eichen und Buchenwälder an den Glashüttenköpfen errichtet.
Nach Verlassen dieses beliebten Waldrastplatzes steigt die Waldstraße leicht bis Naturdenkmal Adlereiche an (s. Beschreibung R2). An dieser Wegkreuzung biegt der „Köhlerhütten“ gemeinsam mit dem Rundwanderweg R2 und dem Zielwanderweg Allrode-Friedrichbrunn (rotes Viereck) nach links in Richtung Friedrichsbrunn ab. Nach ca. 300 Metern gabelt sich die Waldstraße. Während man geradeaus über die Brandholzstraße in ca. 40Minuten die Gaststätte Klobenbergbaude und damit Friedrichsbrunn erreicht, folgt der Köhlerhüttenweg links der Adlereichstraße bis zur Köhlerhütte am „Friedrichsbrunner Blick“. Von hier blickt man über die weiten Buchenwälder und Mischwälder des oberen Tiefenbachtales, den Bocksbergen und dem Ramberg bis zur Kirche nach Friedrichsbrunn.
Der Wanderweg führt der Waldstraße folgend bergab. Während links hinter Buchen- und Fichtenwaldstreifen die Schlackenbornwiesen liegen, dehnt sich rechter Hand am Hang ein Jungbuchenbestand aus. Nun erreicht der „Köhlerhüttenweg“ den kleinen Teich, der mit dem braunen Sumpfwasser des Schlackenborns gespeist wird. Der Name „Schlackenborn“ erinnert erneut an ein Altbergbaugebiet, das sich als ehemaliger Tagebau ist bis Friedrichsbrunn hinzieht. Mehrere Bingen erinnern heut noch an den Abbau von Kupferkies.
Bald steigt die Waldstraße steil an und der „Köhlerhüttenweg“ erreicht die ersten Häuser von Friedrichsbrunn und damit den Ausgangspunkt der Wanderung, den Schützenplatz.