Spuk auf dem Hexentanzplatz: Kreischende Hexen. Teufel mit leuchtenden Augen.
Lichter, die den Berg hinaufkamen. Genug für die königlichen Wachen Karl des Großen, um die Flucht zu ergreifen. Dies war der sagenhafte Anfang der altsächsischen Kultstätte, die heute Hexentanzplatz heißt. Besucher der alljährlich am 30. April stattfindenden Walpurgisnacht können sich heute noch leicht vorstellen, wie es damals gewesen sein könnte, als es im Bodetaler Sagenharz gespukt hat.
Der Hexentanzplatz war vermutlich ein altsächsischer germanischer Kultort, an dem unter anderem in der Nacht zum 1. Mai, der heutigen Walpurgisnacht, zur Verehrung der sogenannten Hagedisen (Wald- und Berggöttinnen) Feste abgehalten wurden. Nach der verbreitetesten These wurde der Ort erst nach dem Verbot des Kultes durch die zugewanderten christlichen Franken zum Hexentanzplatz.
Dem Verbot trotzend zogen die Sachsen nachts zu ihrer alten Kultstätte, um dort weiterhin ihre heidnischen Bräuche zu pflegen. Die Sachsen überlisteten die von Karl dem Großen aufgestellten Wachen, indem sie sich verkleideten, ihre Gesichter schwärzten und mit Besen, Heugabeln und Fackeln bewaffnetet auf den Berg zogen. Zu Tode erschreckt, flohen die christlichen Wächter und erzählten fortan vom schaurigen Treiben der Hexen und Teufel.
Sachlich betrachtet ist der Hexentanzplatz ein 454 Meter über dem Meeresspiegel liegendes Felsplateau, das sich hoch über dem Bodetal gegenüber der
Rosstrappe auf einer Fläche von rund 60 Hektar erstreckt. Mit zahlreichen Attraktionen wie dem
Harzer Bergtheater, dem
Harzbob oder dem
Tierpark Thale ist er ein beliebter Ausflugsort.
Auf dem Hexentanzplatz gibt es jedoch noch sehr viel mehr zu entdecken – von sagenhaften Bronzefiguren über einen mehr als 100 Jahre alten Museumsbau bis hin zu den Überresten einer ehemaligen Wallanlage der alten Germanen.