Ein Streit um Land. Zwischen Teufel und Gott. Und eine Wette:
Das Land, das er mit einer riesigen Mauer in einer Nacht umbaue, könne der Teufel behalten. So beginnt die wohl bekannteste Sage von der Teufelsmauer, deren Reste die Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann ziehen.
Die Teufelsmauer ist eine aus harten Sandsteinen der oberen Kreide bestehende Felsformation im nördlichen Harzvorland. Sie tritt zwischen Ballenstedt im Südosten und Blankenburg im Nordwesten auf einer Länge von 20 Kilometern an drei Stellen zu Tage. Sie beginnt mit den Gegensteinen nordwestlich von Ballenstedt und endet zwischen Timmenrode und Blankenburg mit dem Hamburger Wappen, dem Heidelberg und den Felsklippen Großvater und Großmutter.
Der wahrscheinlich markanteste Teil der Teufelsmauer befindet sich südlich von
Weddersleben und zieht sich bis
Warnstedt. Dort reihen sich auf einer Länge von zwei Kilometern der Königstein, die Mittelsteine und die Papensteine aneinander.
Um den Abbau des begehrten Bausandsteins zu unterbinden wurden die Felsrippen bereits 1833 sowie 1852 durch den Landrat unter Schutz gestellt. Die Teufelsmauer bei Weddersleben ist seit 1935 zudem als Naturschutzgebiet gesichert und zählt somit zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.
Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Form haben sich viele Sagen und Mythen um die bizarre Felsenkette gebildet. Fasziniert von der
Geologie der Teufelsmauer besuchte 1784 auch Goethe die sagenumwobene Sandsteinwand. Im August 2009 wurde mit der Eröffnung des
Teufelsmauerstiegs ein 35 Kilometer langer Wanderweg eingeweiht, der von Ballenstedt bis nach Blankenburg an allen Felserhebungen der Teufelsmauer entlang führt.