Aufgrund der wissenschaftlichen und industriellen Kompetenz von Prof. Friedrich Eisenkolb wurde hier ab etwa 1935 die Erzeugung von Eisenpulver und daraus über Formpressen bei Raumtemperatur und anschließendes Sintern bei Temperaturen um 1100 °C die Herstellung von komplizierten Sinterformteilen entwickelt. In Vergleich zu anderen Technologien wie z.B. Gießen und Schmieden ist die Pulvermetallurgie also ein noch recht junges technisches Verfahren. Typische Produkte sind z.B. Zahnräder, Riemenräder, Hebel und ähnliche Teile, die heute vorzugsweise im Automobilbau benötigt und eingesetzt werden, und das mit steigender Tendenz.
Auch die Beschichtung von Oberflächen mittels Flammspritzen von Metallpulvern zur Erhöhung der Korrosions- und Verschleißfestigkeit gehört zu den wichtigen pulvermetallurgischen Verfahren sowie die Herstellung von Schweißdrähten, die mit Metallpulvern gefüllt sind.
Thale war also schon früher ein bedeutender Industriestandort mit besonderer Kompetenz für die Pulvermetallurgie. Nachdem die stärksten Turbulenzen der Wiedervereinigung abebbten, wurde deutlich, dass man in Thale auf die Pulvermetallurgie als modernes industrielles Produktionsverfahren weiterhin bauen kann. Die EHW Thale Sintermetall GmbH, nach der Erstprivatisierung durch Dr. Ernst Albrecht und inzwischen in den Besitz der Schunk GmbH übergegangen, war auf Wachstumskurs und konnte neue Mitarbeiter einstellen, ebenso die CORODUR Verschleiß-Schutz GmbH.
Vor diesem Hintergrund entstand im Jahr 1999 der Gedanke, in Thale ein ingenieurtechnisches Kompetenzzentrum zu errichten, welches sich schwerpunktmäßig mit der industrienahen Weiterentwicklung der Pulvermetallurgie befassen und die Keimzelle für weitere Ansiedlung von Unternehmen und damit auch für die Schaffung weiterer Arbeitsplätze werden soll.
Diese Projektidee stieß sowohl im Stadtrat als auch bei den hiesigen Unternehmern auf großen Zuspruch. Am 12. November 1999 fand eine erste, "konstituierende" Sitzung bei der EHW Thale Sintermetall GmbH unter Beteiligung des Landkreises Quedlinburg, der Stadt Thale und mehrerer Unternehmer aus Thale statt, in der erörtert und beschlossen wurde, wie diese Idee in die Tat umzusetzen sei. Denn:
Gedacht ist noch nicht gemacht
und erst machen bringt Erfolg.
Vorhanden sind rund 1.400,5 m² im Bürogebäude, wo auch Laboratorien eingerichtet werden können, sowie 3 unterschiedlich große Werkhallen mit insgesamt 2.430 m² Nutzfläche für Entwicklungs- und Produktionseinrichtungen. Das PMC bietet mit seinen zentralen technischen Anlagen eine sehr gut ausgestattete Plattform für seine Mieter, die alle kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bzw. Existenzgründer sind. Alle erforderlichen Medien, wie z.B. Mittelspannungsstation, Sondergasversorgung, Druckluft, Erdgas, Kühlsystem, Abscheidetechnik, Entlüftung, Telefonanlage und ein strukturiertes Netzwerk, stehen allen Nutzern zur Verfügung und werden durch das PMC zentral organisiert und bereit gestellt.
06502 Thale, Wolfsburgstr. 31
Ansprechpartner: Thomas Köck
Tel.: 03947/776-0
E-Mail: info@pmc-thale.de